Im Gespräch mit Christopher Vogel, EHS Exclusive Home Service

Christopher Vogel, EHS Exclusive Home ServiceChristopher Vogel ist Inhaber von EHS Exclusive Home Service, er spricht mit immobilienmaklerausbildung.org über den Berufseinstieg per Fernstudium und gibt Tipps zur Gründung eines eigenen Maklerbüros.

Herr Vogel, welchen Ausbildungsgang bei welchem Institut haben Sie absolviert?

Eine Ausbildung zum Immobilienfachwirt an der ILS in Hamburg.

Haben Sie einen (Praxis-)Tipp für jemanden, der aktuell eine solche Ausbildung absolvieren möchte, etwa zur Auswahl eines Studienganges oder zum Erreichen eines möglichst guten Abschlusses?

Der Lehrgang zum Immobilienfachwirt bei der ILS ist sehr interessant. Die ILS hat sehr gute Lehrhefte, die das Lernen sehr angenehm gestalten. Wichtig ist die richtige Zeitplanung und das Überwinden des inneren Schweinehundes beim täglichen Lernen. Natürlich ist es über eine Fernuniversität schwerer als in einem Vollzeitstudium, da man meist auf sich allein gestellt ist. Aber die Möglichkeiten, mit anderen Lernenden und den Ausbildern in Kontakt zu treten, ist gegeben, daher kann man sich auch gut austauschen.
Das Anwenden des Gelernten im täglichen Berufsalltag habe ich als sehr hilfreich empfunden, so verfestigt sich der gelernte Stoff einfacher und leichter.

Wie hat Ihnen Ihre Ausbildung beim nächsten Karriereschritt geholfen?

Eine Weiterbildung ist heutzutage immer hilfreich und sinnvoll, nicht nur in der Immobilienbranche. Durch das Gelernte bekommt man Sicherheit im Alltagsgeschäft, es hilft komplexe Vorgänge leichter zu verstehen und liest sich in jedem CV besser. Ich bin der Meinung, dass man sich soviel Input aneignen sollte wie es nur geht. Was man weiß, das hat man und kann sich damit auch auf den Weg zur nächsten Karrierestufe machen.

Was raten Sie jemandem, der in die Selbständigkeit starten möchte?

Speziell in der Immobilienbranche ist es heute sehr schwer, Fuß zu fassen. Mehrere Faktoren spielen dabei eine Rolle.
Zum einen werden viele Gründer von dem Gedanken ans schnelle Geld gelockt – nach dem Motto “Ich verkauf’ mal schnell ein Haus”. Richtig ist, dass man als erfolgreicher Immobilienmakler gutes Geld verdienen kann. Was die meisten Menschen, und auch viele Gründer, übersehen, ist die tatsächliche Arbeit, die hinter einem Verkaufsprojekt steht. Viele gehen die Gründung zu naiv an.

Problematisch sehe ich auch den Umstand, dass es keine definierte Qualifikation gibt, um den Beruf des Maklers ausüben zu können. Es reicht eine Gewerbeanmeldung und den erkauften §34-Nachweis. Immobilienmakler als staatlich anerkannter Ausbildungsberuf würde den Markt von alleine regulieren, und würde die Arbeit von kompetenten und fachmännisch geprüften Maklern vereinfachen. Ich bin ein Befürworter einer kostenpflichtigen Prüfung zur Vergabe der Erlaubnis nach § 34c.

Als Tipp für Gründer kann ich eigentlich nur wiederholen, wie wichtig eine fundierte Ausbildung in der Immobilienbranche ist. Man möchte sich ja auch nicht von einem Schlosser die Haare schneiden lassen. Ein gutes Gründungskonzept und Startkapital sind natürlich auch von Vorteil. Obwohl ich der Meinung bin, dass viele Gründungsberater nach einem erlernten Schema vorgehen, welches in der Praxis nicht oft zu gebrauchen ist.
Mein Tipp daher: Überlegen Sie sich genau, was Sie tun und wie Sie es erreichen wollen. Ganz klare Ziele definieren und die Ziele mit einem festen Zeitfahrplan versehen. Wenn man sein Ziel zur vorgegeben Zeit nicht erreicht, ist das kein Beinbruch. Dann muss man überlegen, was gut gelaufen ist, was man ändern kann und wie der neue Zeitplan aussieht. Alles, was man versucht, hilft später, erfolgreich zu sein. Achten muss man darauf, dass man nicht seinen Namen verliert bevor man eigentlich startet. Auch von einem Gründungskredit würde ich abraten. Vielmehr bin ich ein Freund von sofort verdientem Gewinn. Akquirieren Sie ein Objekt und verkaufen es, nehmen Sie das erste verdiente Geld in die Hand, investieren 20-30% in Werbung, vergessen nicht, dass Umsatz nicht gleich Gewinn ist, und akquirieren Sie weiter. Durch Erfolg bekommt man Sicherheit und Kunden!

Haben Sie einen Tipp zum Thema Kundenakquise? 

Akquise ist ein schwieriges Thema. Das einzige, was ich empfehlen kann ist, zu akquirieren. Man muss es sich nicht nur vornehmen, sondern auch tun. Privatanzeigen suchen, auswerten und telefonieren, telefonieren, telefonieren.

Was würden Sie garantiert anders machen, wenn Sie sich noch einmal selbständig machen würden?

Ich würde nicht so naiv an meine Gründung herangehen. An die Auswahl der Partner, an die Auswahl der Mitarbeiter und die Auswahl von teurer und sinnloser Werbung. Ich würde mir viel mehr Zeit für die Projektplanung nehmen, bevor ich den ersten Schritt auf den Markt machen würde. Wie gesagt, ein ausgereiftes Konzept, mit Alleinstellungsmerkmal, ist von enormer Wichtigkeit.

Vielen Dank für das Gespräch!

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